Hallo Reise- und Kroatien-Freunde,
eigentlich wollte einer meiner Reiseteilnehmer den Bericht schreiben, aber die Zeit..
Andere Aufgaben verhinderten bislang die Einlösung der Zusage, so dass ich von ihm gebeten wurde, den Bericht zu schreiben.
OK, da kommt er nun!
Reisebericht Kroatien 2012
Die Reise von 2012 versprach schon im Vorfeld interessant zu werden.
Wegen einiger Absagen schrumpfte die Reise-Teilnehmerzahl auf 3 Fahrzeuge mit 4 Personen zusammen.
So sollte unsere Reisegruppe aus zwei Geländewagen und einem Reise-LKW bestehen.
Nun gut, für mich als Tourgude beginnt meine Tour ein paar Tage vorher, um neue Wege suche zu können.
Die Anfahrt verlief leider nicht ganz nach Wunsch. Wurzen Pass => Wintersperre, Vršič => ebenfalls gesperrt also durch den Tunnel und fast außen um die Julischen Alpen.
Bei Bohinji bin ich dann über den Bohinjsko Sedlo gefahren und hatte so auch noch einige schöne Panoramen
Mein erstes Ziel war es neue Neben-Nebenstraßen auf Istrien für eine interessante Querung nach Osten zu finden.
Einige Abschnitte, der von mir am Rechner vorbereiteten Strecken können in die Tour einfließen, andere musste ich aus verschiedenen Gründen verwerfen.
Eitelkeit wird bestraft! Mit einem schlammigen Auto wollte ich die reguläre Tour nicht anfangen, also bin ich in eine Waschanlage gefahren.
Resultat: blitzblankes Auto, aber ABS Leitung mit dem Kärcher gekappt. Trotz Reparatur wollte der Bordrechner den Allrad nicht freigeben und
den Fehlerspeicher nullen wollte die Nissan-Werkstatt nicht. Was tun? Augen zu und durch, muss es eben ohne Allrad gehen, zur Not habe ich
ja Jemanden zum Schleppen.
Also noch ein-zwei „Problemstellen“ auf LKW-Tauglichkeit geprüft und dann wollten wir uns ja auch schon auf dem Campingplatz treffen.
Die kleineTruppe hat zueinander gefunden und das erste gemeinsame Essen wird vorbereitet.
Der Sonntag begann mit der Besichtigung der Plitvičer Seen.
Jedes Mal fasziniert mich die Kraft und gestalterische Vielfalt des Wassers mit den darin gelösten Sedimenten.
Die letzten Meter im Park und dann geht´s (leider) auf der Straße nach Süden.
Endlich an der Zrmirna angekommen, suchten wir eine Stelle zum Baden. Ja…, nur die harten komm´ in den Garten, wir sind im Fluss schwimmen gewesen!!!
Das Lager schlugen wir direkt am Fluss auf und genossen unser Abendessen an einer Stelle, an der uns garantiert Keiner belauschen konnte.
Zrmirna? Nie gehört? Aber schon gesehen!
Der Winnetou-Kenner weiß, wir befinden uns auf geweihtem Boden. Also sind wir an einen der Drehorte der Winnetou- Filme gefahren und haben
versucht uns an der grandiosen Kulisse in verschiedene Szenen zu versetzen.
Einen Steinwurf entfernt befinden sich weitere Drehorte und eine Passstraße, die durch einen Autobahntunnel „bedeutungslos“ wurde.
Ha, bedeutungsvoll für Pistenfans, der Mali Alan führt über das Velebit-Gebirge im Bereich Pakleniča und ist zum großen Teil Schotterpiste.
Natürlich nutzten wir auch eine gute Gelegenheit uns mit dem nötigen Feuerholz einzudecken. Platz war ja reichlich vorhanden.
Nach kurzer Einkaufs-Tank-Eis-Pause in Gospič, verschnauften wir bei einem leckeren Mittagessen, um wenig später einen Platz zum Relaxen aufzusuchen.
Hier, am Eingang zum nördlichen Velebit verbrachten wir den Nachmittag mit einer prima Aussicht und genossen den Sonnenuntergang.
Der weitere Weg durch das Velebit Gebirge, brachte uns mit „Spielchen“ und optischen Eindrücken zum Zavizan.
Dort mussten wir feststellen, dass der Massentourismus erste Veränderungen hervorgebracht hat.
Es gibt jetzt nur noch einen (großen) Parkplatz, womit sich der Weg zum Gipfel verlängert hat.
Mittlere Katastrophe, weil wir jetzt 100 Meter mehr laufen müssen!
Schlimmer ist, dass es Leute gibt, die ihren Müll in den Felsspalten entsorgen. Und ausgerechnet in der, wo vorher ein Geocache war! (von mir gelegt)
So wurden meine Geocache-Lehrlinge um ihren verdienten Erfolg betrogen.
Der Ausblick auf die Kvarner Bucht und das Velebit-Gebirge entschädigte aber für die Mühen des Aufstieges.
Am Abend wird bei „Adventures“ aufgetischt. Die Wartezeit wird mit High Tech-Demonstrationen überbrückt und dann bis in den die Nacht gesessen und geklönt.
Ein neuer Tag, ein neuer Versuch.
In unserem Übernachtungsort gibt es einen weiteren Geocache.
Ziel beim Geocaching ist die Suche nach bestimmten Hinweisen, die aufgeschlüsselt entsprechende Koordinaten ergeben, bei denen ein Schatz versteckt
ist (oder sein soll). Nebeneffekt ist der Besuch von Sehenswürdigkeiten und historischen Plätzen.
Unsere Suche führt uns nach Senj und die Festung Nehai.
Die Uskoken- Festung ist auch ohne Geocaching (auch nicht mehr vorhanden!) absolut sehenswert und geschichtlich interessant.
Unser heutiger Weg führte uns durch das Gorski Kotar. Über Straßen, Schotter, vorbei an einer „Wildpferd“-Herde und vielen schönen Aus- und Ansichten.
Rijeka, die größte Stadt in der Kvarner Bucht, hat auch einiges zu bieten. Wir haben uns für einen Besuch der Burg entschieden,
von der man einen schönen Ausblick auf die Stadt, die Bucht und das Učka Gebirke hat. Zu einem Rundgang gehört hier auch ein gemütlicher Espresso.
Anschließend sind wir in die Stadt gefahren, wo jeder auf seine Weise die Örtlichkeiten erkunden konnte.
Baden gehört für die meisten Aktivurlauber dazu, so auch für uns. Wenn man erst ’mal drinnen ist…
Auf unserem Weg durch das Učka Gebirge können wir wieder herrliche Panoramen und frei laufende Pferde sehen.
Vom Turm auf dem Vojak haben wir einen weiten Blick über Rijeka und die Kvarner Bucht im Osten und Istrien im Westen. Und dahin führt unser weiterer Weg.
Leider muss uns heute ein Reiseteilnehmer verlassen, womit die weitere Reise noch Familiärer wird.
Die kleinste Stadt, Hum, fasziniert durch ihre schiere „Größe“.
Von der Wassermühle ist leider nicht so viel zu sehen, schon gar keine Bewegung, aber das Flußbett ist eine Schau.
Verschlungene Pfade führen uns zur Stadt Motovun und dort haben auch noch genug Zeit, einen Rundgang zu machen.
Unser eigentliches Tagesziel ist ja Poreč.
Zum Baden läd das Meer heute nicht wirklich ein, also laufen wir nach Poreč und schlendern durch die Altstadt mit Basilika,
kleinen Gassen und Hafen. Auf einer Bank im Jachthafen verfolgen wir das Treiben und den Sonnenuntergang.
Istrien hat so viele sehenswerte Ziele, dass wir es noch einmal auf anderen Wegen durchfuhren und das Abschlusscamp wieder an der Kvarner Bucht lag.
Dabei besichtigten wir Dvigrad (wo der Geocache ebenfalls entfernt wurde- sprich dieses Jahr gab es das totale Geocache-Desaster), welches in Verlängerung
des Lomsikanales liegt und suchten in der Nähe des Vela Draga- Canon eine südliche Auffahrt in´s Učkagebirge.
Der befahrbare Weg entete leider 800 Meter vor unserem nächsten gesicherten Anschluss als Fußweg. Der Blick in den Vela Draga, mit seinen Steinsäulen war
aber die Strapazen wert.
Einen möglichen Ansatz für eine erneute Erkundung haben wir schon entdeckt und eine etwas südlichere Auffahrt ist schon erforscht, passte aber an diesem Tag
nicht mehr in´s Zeitfenster. Schließlich wollten wir den Tag noch einmal frisch gebadet und gemütlich ausklingen lassen.
Am letzten Reisetag traten wir nach dem Frühstück die Heimreise an.
Gemeinsam steuerten wir Postojna in Slowenien an, wo sich unsere Wege nach einer Woche nun wieder trennten.
Regen und Unfälle, das braucht kein Mensch auf der Heimreise!
Für mich als Guide war bei dieser Tour besonders interessant zu sehen, wie sich die Kombination mit LKW auf die Dynamik und Beweglichkeit der Truppe auswirkt.
Die Höhe von über 3m wird am ehesten zum Problem, da der LKW mit 2,20m ausreichend schmal, mit 7,5t für die Brücken nicht zu schwer war und sich auch die Geschwindigkeit
nicht wesentlich von den vorherigen Reisen unterschied.
Fahrzeuge bis Bremach- Größe sind also herzlich wollkommen.
Die Kroatientour 2012 ist Geschichte, aber die Vorbereitungen für 2013 laufen auf Hochtouren.
Somit bin ich (zumindest theoretisch) weiterhin in Kroatien unterwegs um die Reise wieder an neue, interessante Ziele zu führen.
Gruß Ralph