Polen-Pensionstour 2020

Was für eine phantastische Tour in unglaublich schönen Landschaften!

Wir trafen uns alle in Goldap kurz vor der russischen Grenze. Nach der ersten Nacht dieser Pensionstour haben wir kurz Geld gewechselt, getankt und noch Kleinigkeiten eingekauft. Dann ging es mit unseren Top-Guides aus Polen gleich los. Wir fuhren durch die schöne Einsamkeit Masurens. Weite Wildnis mit dem tiefsten See Polens. Eine absolut unberührte und intakte Natur mit unzähligen Flüssen und Seen. Wir bestiegen auch eine der längsten Brücken Europas – eine alte und gut erhaltene preußische Brücke mit weiten Ausblicken. Teilweise sahen wir den halben Tag keinen einzigen Menschen auf unseren Wegen durch Wälder, Sümpfe und Wiesen. Es war schon etwas aufregend genau an dem 3-Ländereck Polen-Russland-Litauen zu stehen. Zäune und Kameras zeigten die Ostgrenze der EU.

Anfangs waren die Strecken NOCH relativ einfach zu befahren und wir genossen die herrliche Landschaft. Einige von uns konnten sich auf 4-5-Sterne Tracks probieren – natürlich kam dann auch die Winde zum Einsatz. Auch das Wetter meinte es sehr gut mit uns. Viele trugen T-Shirts, wie auf den Fotos zu sehen ist

Das nächste Highlight ließ nicht lange auf sich warten, als wir alle nach Einweisung auf die APP RB-Reader eine kleine Challenge durch die Molotow-Bunker-Linie an der weißrussischen Grenze starteten. Was für ein Spaß und wie aufregend das war…..Unser polnisches Guide-Team fuhr kreuz und quer durch die Wälder, um unsere gewählten Routen zu checken und zu sehen, wo wir gerade sind. Auch hier wurde uns Gelegenheit gegeben, auf Wunsch sich und sein Fahrzeug ausgiebig zu testen.  Die Guides waren schon früh vor dem Frühstück in den Wäldern unterwegs und markierten mit roten Streifen Wegpunkte durch den Wald, so dass wir uns gut orientieren konnten, wo wir waren. Besser geht wirklich es nicht.

Uns gefiel unser gebuchtes Waldhotel 300 m von der weißrussischen Grenze sehr gut. Idyllischer kann man es sich gar nicht vorstellen. Sehr liebevoll und gepflegt war dort alles.

Weiter ging unser Abenteuer nach einem Transfertag quer durch Polen von dem äußersten Nordosten bis in das Jurassic-Bergland.
Nun wurde die Landschaft bergig und das Wetter etwas rauher. Wir sahen viele Burgen, interessante Felsformationen, eine alte Mine, einen ausgetrockneten See. Die Tracks wurden anspruchsvoller.
Ein besonderer Höhepunkt war das Befahren der Siedlecka-Wüste. Ja – eine richtige Wüste in Polen. Wir hatten einen Riesenspass in dem feinen Sand und haben ihn mächtig aufgewirbelt. Polnische Touristen winkten uns freundlich zu und wurden vom Defender-Team immer wieder abwechselnd die steilen Auffahrten mitgenommen. Aber auch unser ganzes Team hatte glückliche Augen.

Wer in Polen unterwegs ist, sollte auch das „Bigos“ probieren. Das ist eine der Nationalspeisen Polens und ist ein herzhafter Eintopf aus Sauerkraut und Fleisch. Die Guides machten uns eine Freude und haben dies am Vortag für uns gekocht und während unserer Mittagspause mitten im Gelände serviert. Nicht wenige haben sich Nachschlag geben lassen.
Mehrmals haben wir ein schönes Feuer gemacht, z.B. um unterwegs Würstchen zu grillen. Irgendwie schmeckt im Urlaub immer alles viel besser als Zuhause…
Wir besuchten auch eine weitere Wüste – die Bledowska-Wüste. Hier trainierte früher die deutsche Armee den Wüsteneinsatz. Heute wird diese Wüste von der polnischen Armee zur Übung genutzt.

Das Wetter wechselte und es wurde regnerischer, so dass die Strecken insgesamt auch anspruchsvoller wurden. Manchmal sehr matschig und rutschig. Aber unsere erfahrenen Guides leisteten einen Top-Job. Sie unterstützten uns hervorragend beim Einweisen in schwierige Abschnitte, suchten andere Wege für die weniger geländegängigen Wagen, schlugen trockene Äste weg und legten schon mal mit Hand an. So muss das sein.

Die Guides suchten auch befahrbare Gewässer für uns, checkten Bäche  vorab und so konnte jedes Fahrzeug auch solcherlei Tracks fahren. Auf diese Weise hatten wir gleich wieder eine spaßige Unterbodenwäsche und unter den Fahrzeugen war wieder Platz für den nächsten Schlamm.

Besonders unseren deutschsprachigen Guide Alan möchte ich erwähnen, der uns immer wieder lustige Geschichten und Sagen erzählte. Allgemein war das Guide-Team sehr motiviert, absolut professionell und immer gut gelaunt. So erfuhren wir viel über die Gegenden, die wir passierten. Es war einfach klasse auch mal interessante Details über Land und Leute und deren Geschichte zu erfahren, anstatt nur vorbeizufahren.

Wir besichtigten auch die äußerst sehenswerte Burg Ogrodzieniec. Sie ist berühmt durch die Kulisse aus der Netflix-Serie „The Witcher“ und zieht jährlich Millionen Touristen an. Wir haben die Burg abends für uns komplett mit Führung gebucht und waren dadurch unter uns.  Jeder bekam eine Fackel und wir konnten abends diese besondere Atmosphäre noch besser genießen. Auch ein unvergessliches Ereignis.

Die Strecken wechselten sich immer wieder ab, es ging rauf und runter, kreuz und quer. Eine ausgezeichnete Mischung, die uns viel Freude bereitete.

Als kleine Abwechslung besuchten wir auch auf dem Weg liegende besondere Höhlen und besichtigten diese mit eigener Führung. Besonders interessant war auch die Fledermaus-Höhle wegen deren Bewohner.
Der letzte Tag wurde aufgrund des Regens dann sehr schlammig und forderte noch Einiges von den Fahrern und Guides.
Am letzten Nachmittag fuhren wir zum Abschluss in die atemberaubende Altstadt von Krakau. Dort besichtigten wir das Königsschloss und zogen ein wenig durch die wunderschöne Altstadt dieser alten Hauptstadt Polens.

Am folgenden Morgen mussten wir uns dann nach einem kräftigen Frühstück leider alle voneinander verabschieden und die Teams traten die Rückreise nach Deutschland an.

Zusammengefasst können wir sagen, dass wir selten eine Tour mit so vielen Abwechslungen, Sehenswürdigkeiten und Übernachtung in Pensionen angeboten und erlebt haben. Dazu rundeten tolle Offroad-Erlebnisse diese außergewöhnliche neue Tour ab!
Wir alle fanden, dass um diese Jahreszeit die Unterkunft in Pensionen einen deutlichen Mehrwert bringt. Es ist schon sehr angenehm, wenn man im Oktober noch eine super Tour fahren kann und dann nach einem guten Essen im Hotel in sauberen und warmen Betten liegt und entspannt in den neuen Tag starten kann. Daher wird wir diese Tour auch im Herbst 2021 so durchgeführt.

Zusätzlich gibt es den südlichen, näherliegenden Teil als 6 Tage Camping-Variante buchbar und es gibt eine Hardcoreversion 6 Tage mit Pensionen und Hotels.

Und mit einem Lächeln im Gesicht noch ein Wort zu der Verpflegung. Die polnische Küche ist sehr deftig, schmackhaft und die Preise ziemlich günstig. Leider schmeckt es allzu oft nach mehr und nach der Tour müssen wir wohl die Waage verstecken?
Polen – wir kommen wieder- ganz sicher! Und wir freuen uns schon wieder sehr. Es gibt noch so viel zu entdecken und zu erleben.
Chris & Robby

2 Gedanken zu „Polen-Pensionstour 2020“

  1. Erstklassige Beschreibung der Tour. Es hat alles 100 % gepasst. Vielen Dank an das ganze Team. Und ich sag es mit dem Terminator: I will be back Kulinarisch ein Glanzlicht waren auch die verschiedenen Pirogie. Besten Dank für die Tips vom Team Defender

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