… auf dem Wege ergänzt mit Erlebnissen in Serbien, Ost-Griechenland und Bulgarien
Liebe Reisefreunde!
Wie ihr vielleicht wisst, haben wir im letzten Herbst privat auf einer 8 Wochen Tour grandios den Sommer verlängert. Ziel war primär der Westteil der Türkei und sicher werden die Haupt-Ziele, ein paar Strecken und die besten Erfahrungen in die „Neue Türkeitour von Adventure Offroad“ einfließen. Wer also zusätzlich Zeit hat und spannende Anregungen auch für eine ausgedehnte Hin- und Rückreise benötigt kann mich gerne kontaktieren.
Doch von Anfang an: Auf den Iran-Touren von Adventure Offroad fuhr ich öfter Transit durch dieses Land und sah, dass dies zweifellos eine eigene große Reise wert ist! Nun war es endlich soweit …und weil der Weg das Ziel ist und ich bislang auch für Bulgarien nie wirklich Zeit hatte, reisten wir – und das ist eine echte Empfehlung für Leute mit mehr Zeit - sehr gemütlich über Serbien, Bulgarien, Ost-Griechenland an und über Bulgarien etc. zurück. Die folgenden Bilder zeigen also auch einiges von der An-und Rückreise. Wir haben bis auf eine Nacht ausschließlich frei an unglaublich schönen Plätzen und völlig ungestört und immer (!) mit Lagerfeuer übernachtet und hätten die meisten dieser grandiosen Plätze kaum ohne 4x4 und Untersetzung erreichen können. Gerne benenne ich euch nun einige Stationen und Begegnungen die mich am meisten begeistert haben und ihr in den Bildern in dieser Reihenfolge wieder findet:
SERBIEN - der gesamte Südteil des Landes von Grabowo bis Pirot hat bekanntermaßen phantastisch aussichtsreiche Highlands und wir erlebten den beginnenden Indian-Summer dort auf spannenden Routen die bei Nässe teils arg herausfordernd wären.
BULGARIEN ist aus meiner Sicht stark unterschätzt - auch weil es viel weiter als die Karpaten ist und leider auch spürbar ärmlicher und einfacher, bietet aber mehrere großräumige Berglandschaften die absolut vergleichbar zu Rumänien und Serbien sind und deren Highlights speziell in der Vor- und Nachsaison relativ wenig von Touristen besucht sind und uns dort herrlich unreglementiert unterwegs sein lassen. Die Bulgaren lieben Offroad und sind am Wochenende diesbezüglich bestens unterwegs.
Ein Muss zum Wandern sind die sieben Rila-Seen im gleichnamigen Gebirge. Hier hatten wir ein Offroad-Abenteuer anderer Art. Die Seilbahn fuhr nicht und so war der örtliche Offroadclub dabei, Wanderwillige auf steilsten Grobgeröllpisten mit extremen 4x4 Hardcoreumbauten - Achsen voll gesperrt - zu hochgelegenen Ausgangspunkten zu bringen. Gut, dass ich das meiner Giraffe nicht antun musste – das war schon heftig... und ich kenne einiges! Eine größere Abiturientengruppe wollte den Preis verhandeln und hat dies sogar geschafft - mit der Folge, dass alle 12 (!!) in einem Pajero+ Fahrer nach oben geprügelt wurden. Unfassbar!! Und so lange nichts passiert freilich ein Riesenspaß.
Am nächsten Tag ist das Rila-Kloster dran, optisch wirklich einmalig und absolut lohnend!
Unser nächstes Ziel ist Melnik, ein kleines Wein-Örtchen mit völlig eigenständiger Rebsorte – der Melniktraube und wirklich etwas Feines! Der Ort ist erbaut im Stile der Wiedergeburtshäuser (dies bezeichnet die Zeitepoche der Wiedergeburt der bulgarischen Traditionen nach dem Ende der osmanischen Herrschaft dort). Der Ort ist sehenswert und das Museum auch innen sehr lohnend! Eine spontane bulgarische Offroadbekanntschaft empfahl uns noch den Besuch der Gedenkstätte von Babba Vanga (nahe der Grenze zu Griechenland). Eine bereits zu Vorwendezeiten staatlich anerkannte Seherin mit Treffsicherheit von 80% bei vermissten Personen, gelegen im einzigen Vulkan Bulgariens - schon recht ungewöhnlich, sehr authentisch aufbereitet und hierdurch sehr interessant.
OST- GRIECHENLAND: nur wenige erfahren diesen wunderbaren etwas abgelegenen Teil östlich von Thessaloniki mit tollsten, teils über Kilometer frei befahrbaren Stränden. Im Sommer werden sie nicht so einsam sein aber Platz ist mehr als genug. Allein auf Chalkidiki kann man 2 Wochen in romantischen 4x4 Buchten urlauben (im Herbst quasi allein!). Am spektakulärsten Platz mit traumhaftem Ost- und Weststrand lernten wir unsere 4 griechischen Freunde kennen, die dort mit Boot campten und wurden täglich zu frisch harpuniertem Fisch eingeladen und lernten Seefenchel kennen …während ich mich - wie üblich um die Bar kümmerte.
Weiter bis zur türkischen Grenze wechselten befahrbare Steilküsten und lange Strände sich für den gemütlichen Verbleib ab. Die Gegend ist durch viele Türken bereits muslimisch geprägt und Tabakfelder und Baumwollplantagen begleiteten uns.
TÜRKEI - ebenso schöne Strände auf der Weiterreise nach Süden in der Türkei, teils etwas besiedelter aber mit dem 4x4 immer toll und einsam. Landeinwärts entdecken wir die schönsten, wahrlich märchenhaften Pinienwälder mit malerischen Felsen.
Pergamon zur Besichtigung ist natürlich Pflicht und beeindruckend (während Troja optisch weniger hergibt). Wie an allen Highlights gibt es lohnende Audioguides. Meist sind diese nicht angeschrieben, wir erhielten diese immer kostenlos!
Ephesos hat uns so sehr beeindruckt, dass wir fast den ganzen Tag hier verbrachten und gerade noch im Hellen wieder einen netten glasklaren Schlafplatz erreichten.
Dann folgte ein riesiges, malerisches Dünen-Naturschutzgebiet, welches uns zum Laufen einlud. Im Land versorgen wir uns zumeist am Straßenrand bei freundlichsten Menschen. Obst und Gemüse kosten fast nichts - ein Traum für Vegetarier, der Rest ist inzwischen eher teuer bis sehr teuer. Dennoch sehen Menschen und Orte gepflegt aus - wirkliche Armut war für uns nicht zu entdecken auch wenn wie üblich auf dem Lande vieles sehr einfach aussah.
Myra mit seinen Felsengräbern und Theater war ebenfalls beeindruckend!
Der Tag endet wie üblich… einsam am Felsen-Strand unweit alter Siedlungsreste im Meer, während Womos etc. im bebauten Bereich verbleiben müssen. Nur Angler und Wanderer kommen gelegentlich vorbei und ein lieber Türke (Erdbebenopfer aus dem Osten des Landes) bringt uns mal einfach so ein warmes Essen mit und wir finden eine Möglichkeit uns zu revanchieren. Es ist schön hier, der Sandstrand nur 50m um die Ecke und so bleiben wir wieder 3 Nächte. Antalya ist wirklich nicht hässlich - nutzen wir aber nur zur Durchfahrt und werden an einer Ampel gleich wieder zum Kaffee eingeladen. Die Menschen sind wirklich offen und interessiert und mit Übersetzer und dt. und engl. kommt man leicht ins Gespräch.
Dann müssen wir langsam nach Norden, denn wir haben Gebirgsseen und Salzseen auf dem Schirm die uns mit tollen Plätzen einladen.
Unterwegs fährt man auch mal 40km nur durch Apfelplantagen in Hochtälern oder 100km Weinstraße und bei jeden Stopp ergeben sich nette Begegnungen mit gegenseitigen Fotos, denn Touristen sind hier selten. Natürlich werden wir unmittelbar beschenkt - man hat ja genug davon.
Keinesfalls versäumen darf man natürlich Pamukkale (größer als erwartet).
und Kappadokien mit seinen Felsnadeln und -höhlen und den unterirdischen Städten...
Auch nahe dieser Highlights finden wir immer wieder Traumplätze in Schluchten oder auf Bergen. Wir haben uns zum Abschluss der Westtürkei wegen des ungewöhnlich schönen Wetters für ein paar tolle Strände in Richtung Dardanellen mit teils längerem Badeaufenthalt auf der Rückfahrt entschieden.
… Da wir uns doch recht vertrödelt haben und uns dies alles soo gut gefallen hat, überlegen wir tatsächlich eine Wiederholung in diesem Jahr mit der nördlichen und östlichen Türkei. Die Türkei ist riesig und braucht trotz überwiegend sehr guter Straßen viel Zeit - aber es lohnt sich!
Freundliche Menschen und so viel zu entdecken!
LG und viel Spaß auf Tour wünschen Euch Robby & Maiky
Ein wirklich schöner Reisebericht mit tollen Bildern! Gerade Bulgarien hat es mir angetan.
Vielen Dank für die Impressionen! 🙂
Gruß
Christian