Ukraine-Camptour 2021

Vom 15.08. - 26.08.2021

Als Liebhaber der Karpaten reizte es uns schon lange Zeit, endlich auch den wilderen Teil in der Ukraine zu bereisen. Nach unserer ersten Scout-Tour war klar: Die Ukraine hat enorm viel zu bieten und die Strecken sowie Landschaften dieser wilden Bergregionen sind schlichtweg der Hammer.

Im August 2021 startete unsere erste Tour mit gespannten Teilnehmern und unserem beliebten deutsch-polnischen 3-Mann-Guideteam. Igor, Alan und Pawel als erfahrene Guides (die auch Ukrainisch sprechen!) haben schon viele unserer Gäste durch wunderschöne Landschaften geführt.

Der Treffpunkt aller Teilnehmer war der wunderschöne Solina-See in einem der schönsten Naturparks Europas – dem Bieszczady-Nationalpark im äußersten Südosten Polens. Hier leben genauso wie in den ukrainischen Karpaten Braunbären. Doch leider ließ sich am See keiner der großen Gesellen blicken.

Am nächsten Morgen ging es in Kroscienko an die Grenze zur Ukraine. Nachdem alle bereits nach einer Stunde diesen modernen Grenzübergang passiert haben, ging es zuerst in die Kleinstadt Sambor. Dort wurde (wenig) Geld gewechselt, getankt und zu erfreulich günstigen Preisen eingekauft. Hier gibt es auch alles, was das Herz begehrt und daher gibt es keinen Grund, allzu viele Vorräte von Zuhause mitzubringen. Etwas später wurde in einem kleinen Dorfrestaurant die erste leckere Gulaschsuppe und Soljanka zur Stärkung genossen. Es war auch interessant zu sehen, wie das Leben in einer typischen ukrainischen Kleinstadt verläuft. Alle konnten ihre Wasservorräte mit sauberen Brunnenwasser füllen. Die erste Übernachtung in diesem schönen Land fand in einer lieblichen Hügellandschaft mit wilden Fruchtbäumen statt. Mächtige Gewitter in den Bergen sorgten für gute schlammige Verhältnisse für die nächsten Tage dieser Tour.

Am nächsten Morgen folgte die Gruppe der Sonne durch kleine Dörfer, Wiesen und Wälder und überfuhren das erste Mal das Flussbett des Flusses Dnjestr. Ab jetzt hieß diese Strecke „die Grüne Hölle“, da es auf tiefen Spuren durchs Unterholz, über schlammige Steilauffahrten und immer wieder großzügig durch je Menge Schlamm ging. Endlich kamen die Winden zum Einsatz! Immer wieder zeichneten sich die mächtigen Kulissen der Gipfel jenseits der Baumgrenze ab und zeigten der Gruppe das Ziel für die kommenden Tage.

Übernachtet wurde in einem Hotel im Kurort Uzok. Als Besonderheit gab es dort urige Badekessel (Chan) mit 70 Grad heißem und sehr eisenhaltigem Wasser. Zur Abkühlung konnte man in den anliegenden Bach springen.

Nun ging es über uralte Betonplattenwege - die noch aus dem 2. WK stammen - hoch hinauf bis 1.482 m. Dort hoch oben ist eine ehemalige sowjetische Raketenbasis als Museum, welches natürlich besucht wurde. Super steile und lange Abfahrten führten wieder hinab zum wilden Camp-Platz an einem herrlichen Bach.

Den folgenden Tag wird sicherlich keiner der Teilnehmer vergessen: Heftige Wirbelstürme vor der Tour haben dafür gesorgt, dass die geplante Tagesroute abgeändert werden musste. Die kommenden 5 Kilometer Schlammpiste mit riesigen Löchern erforderten höchste Aufmerksamkeit und sehr häufige Bergeaktionen. Diese 5 Kilometer waren dann auch die Tagesetappe. Als Entschädigung wartete im Camp an einer Skistation eine Sauna auf alle und der Sternenhimmel zeigte sein ganzes faszinierendes Spektrum.

Weiter ging es über eine Seilbahnstation immer weiter in den atemberaubenden Bergen. Unterwegs traf unsere Gruppe auf eine Enduro-Rallye mit über 500 Teilnehmern, die auch in den Bergen ihren Spaß hatten. Nach einer Übernachtung auf dem Campingplatz wurde das deutsche Aussiedlerdorf „Deutsch Mokra“ (Niemiecka Mokra) mit eigenem Museum besucht. Im Jahre 1775 wanderten Holzarbeiter aus dem Salzkammergut aus und gründeten dieses Dorf in den Karpaten. Das Dorf unterscheidet sich deutlich von den übrigen Orten in dieser Region. Viele der Nachkommen haben sich immer noch den österreichischen Dialekt bewahrt – was für eine angenehme Überraschung auf unserer Tour. Von dort aus führte die Tour wieder über sehr anspruchsvolle und steile Pfade hoch bis zum schönsten Gipfel dieser Reise mit traumhaften Ausblicken – auf 1.430 m. Wildpferde schauten interessiert nach den hochkriechenden Geländewagen. Kurz unterhalb des Gipfels wurde mit Lagerfeuer das Camp aufgeschlagen. Hier wurde der 2. Geburtstag in der Gruppe während der Tour mit leckerem Schaschlik vom Grill gefeiert. Die Guides machten wunderschöne Videos mit der Drohne für alle als Erinnerung. Auch die Höhepunkte dieser unberührten Bergwelt wurden die nächsten Tage mit der Drohne aufgezeichnet. Alle waren sichtlich überrascht, wie steil und hoch sie gefahren sind – was man von oben manchmal besser sehen konnte! Die folgenden Tage wurden auf erstklassigen Tracks in den Bergen verbracht.

So ging es auch über ruppige Pisten in das berühmte Skigebiet Dragobrat. Die Strecke führte bis fast 1.800 m hoch durch die Bergwelt der Karpaten. Weiter unten im kleinen Tal angekommen, war wieder Abenteuer pur angesagt. Eine Flutwelle hat mit viel Geröll starke Verwüstungen angerichtet und die Einwohner waren gerade man Wiederherstellen der Infrastruktur. Daher konnte die Gruppe im Gästehaus übernachten.

Ein dickes Lob bekamen auch unsere Guides für ihren unermüdlichen Einsatz während der Tour. Während einer anspruchsvollen Tour liegt immer wieder etwas zusätzlich zur Tourleitung an: Reparaturen, ärztliche Versorgung sowie Improvisationen. Daher ist es ein klarer Vorteil, wenn wir 3 Mann als Guide-Team vorgesehen haben!

Zum krönenden Abschluss dieses großen Abenteuers Ukraine fuhr die Gruppe nach Lemberg. Diese Perle der Karpaten-Ukraine mit ihrer sensationellen Altstadt ist sehr sehenswert. Ein von uns gebuchter Fremdenführer führte die Gruppe zu den schönsten Stellen der Altstadt. Dort erfreuten sich alle an den prächtigen Bauwerken und deren schöne Beleuchtungen abends. Ein wohltuender Kontrast nach Tagen in der Wildnis und den Bergkulissen der Karpaten. Zum Abschluss gab es ein sehr leckeres Essen in einem ausgezeichneten Lokal. Für die nächste Tour werden wir einen optionalen und sehr empfehlenswerten Zusatztag in Lemberg anbieten.

Am nächsten morgen startete die Gruppe wieder in Richtung Grenze nach Polen und trat dann eigenständig die Rückreise nach Hause an.

Zusammenfassend können wir festhalten, dass die ukrainischen Karpaten ein sehr lohnenswertes Ziel ist. Hier gibt’s Offroad vom Feinsten und jede Menge Herausforderungen. Die Landschaften sind umwerfend schön und die Bergwelt grandios! Dazu gibt es nette und hilfsbereite Menschen, schmackhaftes Essen und sehr günstige Preise.

Auf dieser Tour konnten die Teilnehmer sehr viel über ihre Fahrzeuge und die eigenen Fähigkeiten lernen. 

Und wir werden auch in 2022 wieder mit 2 Touren als Camp- und Pensionstour in das Abenteuer Ukraine starten.

Bis bald – auf unserer nächsten Tour in die Ukraine!

Euer Team von Adventure Offroad

PS: Hier haben wir für Euch noch einige Eindrücke von dieser genialen Tour - viel Spaß!

2 Gedanken zu „Ukraine-Camptour 2021“

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